Sudetendeutsches Priesterwerk
2006 besuchte Papst Benedikt seine Heimat Regensburg. Ich durfte damals einen Mitbruder, der in die Organisation eingebunden und daher unabkömmlich war, als Geistlichen Leiter eine Studienreise vertreten. Sie ging nach Slowenien und Prof. Rudolf Grulich hatte die inhaltliche Begleitung übernommen. Er sprach mich auf den Bezug zu Osteuropa an, der aus meinem Namen klinge. Meine Familie väterlicherseits war 1946 aus dem ostböhmischen Laubendorf im Schönhengstgau zwangsausgesiedelt worden. Dank umfangreicher Recherchen eine ehemligen Bewohners, liegen die Matrikel der Pfarrei in Buchform vor und ich kann meine direkte Familienlinie bis kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg zurückverfolgen. Die Familie Kruschina wurde in Brand angesiedelt, wo meine Eltern sich kennen- und lieben lernten. Ich interessiere mich für beide Familienherkunften, habe mich aber dann 2006 von Prof. Grulich zum Beitritt in das Sudetendeutsche Priesterwerk einladen lassen.
Das SPW wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Es sollte Priester mit Sudetendeutschem Hintergrund als Sammlung dienen, teilte man doch das gleiche Schicksal. Nach der Generation der noch in der alten Heimat geweihten und tätigen Mitbrüder folgte diejenige derer, die die Vertreibung noch erlebt, aber schon hier studiert hatten und geweiht worden waren. Schließlich engagieren sich mittlerweile Mitbrüder wie ich, die in zweiter Generation hier leben, sich aber für die Wurzel ihrer Familien interessieren. Auch und gerade deshalb pflegen wir heute stärker als zuvor den Brückenschlag über die Grenze und vernetzen uns mit den Mitbrüdern, die heute in Tschechien ihren Diest tun und oft ebenfalls mit dem vielfachen Erbe deutscher Siedlungs-, Glaubens- und Vertreibungsgeschichte konfrontiert sind.
Über die immer noch vielfältige Arbeit des SPW können Sie sich auf der Homepage informieren:
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